Mittwoch, 11. Januar 2012

Was ich bereue...

...ist nicht allzu viel.

Ich bin gerade etwas emotional, ich gebe es ja zu. Vielleicht ist es gerade auch nicht der beste Zeitpunkt um diesen kleinen Blog zu schreiben, aber ich finde, er muss raus. Ich hoffe, dass er wirklich klein bleibt.

Es gibt in meinem Leben nicht allzu viel zu bereuen. Ich finde schon, dass ich eigentlich alles richtig gemacht habe. Zumindest was die großen Entscheidungen angeht. Zugegeben, es waren nicht so viele großartige Entscheidungen, die ich in den letzten 25 Jahren getroffen habe, doch diese waren trotz vieler negativer Ereignisse richtig. Im Nachhinein betrachtet waren auch die Entscheidungen in meinem Liebesleben richtig, egal wie schlecht sie damals gelaufen sind. Sie haben mich zu der großartigsten Frau des Planeten gebracht, die Tollste und Großartigste Frau aller Zeiten und euch zu euren Partnern, mit denen ihr zusammen seid oder verlobt oder verheiratet.

Nun gut, darauf will ich aber nicht hinaus. Ich hatte bisher in meinem Leben zwei wichtige Entscheidungen treffen müssen. Wo mache ich meinen Zivildienst und wo studiere ich. Die erste Entscheidung fiel auf Stuttgart und sie war richtig. Ich habe damals gelernt, mit Geld zumindest so weit auszukommen, dass ich überlebe. Stuttgart an sich war eine tolle Entscheidung, weil ich auch viel über mich selbst gelernt habe. Dass ich ein Arschloch sein kann zum Beispiel. Das klingt jetzt vielleicht nicht allzu positiv, doch es war wichtig, dass ich diesen Fakt über mich selbst herausfinde. Außerdem habe ich viel gelernt während dieses Jobs, was Handwerk angeht.
Die Menschen, die ich dort kennen lernte, waren toll. Einige vielleicht nur in dieser Zeit und ich bereue es schon, dass zu zwei dieser Personen der Kontakt nahezu vollkommen abgebrochen ist. Ich bereue nicht, wie es damals gelaufen ist, es war in der Konsequenz richtig so, doch dass der Kontakt fast vollständig weg ist, ist schade. Jedoch, und das ist eine Konsequenz des Lebens, verliert man sich leider aus den Augen, wenn man nicht in der gleichen Stadt ist. Hauptsache ist, dass es selbst bei einem Treffen nach einem Jahr Abstinenz so wäre, als hätte man sich gestern erst das letzte Mal gesehen. Ich liebe euch Leute aus der Prignitz und es tut mir Leid, dass das mit dem Telefonieren so Scheiße bei mir ist, Schnegge...

Die zweite Entscheidung war noch besser. Klar, sicherlich wäre es großartig gewesen, im Sommer 2008 mit Willy nach Berlin zu ziehen, nah an der Heimat, nah an den so wichtigen Menschen aus der Heimat, mal von Prinzessin abgesehen, doch im Endeffekt war Bonn die richtige Entscheidung. Es wird jetzt wieder ein schnulziger Eintrag, doch er muss mal sein.
Ich habe hier gelernt, dass das, was ich damals wollte, nicht das ist, was ich mein Leben machen will. Es gibt besseres, so viel steht fest. Ob ich mit dem, was ich momentan mache, mehr Chancen auf einen Job habe, sei mal dahin gestellt, aber das ist mir weniger wichtig. Irgendetwas wird sich schon finden.
Nein, weshalb ich die richtige Entscheidung getroffen habe, ist wegen den Leuten. Sicherlich habe ich keine Ahnung, welche Menschen ich in Berlin, Rostock, Leipzig oder in Frankfurt am Main getroffen hätte, doch die, die in Bonn in mein Leben getreten sind, will ich nicht mehr missen. Sie haben mich geprägt und sie haben mir geholfen, wenn ich sie brauchte. Egal ob ich mit ihnen gelernt habe (Hallo Kerstin), ob ich mit ihnen zusammen gezogen bin, ob ich mit ihnen rum nerde, ob ich mit ihnen zum Fußball fahre oder ob ich mit ihnen alles hasse, sie sind ein untrennbarer Teil meines Lebens geworden.

Schließen wir den Kreis zum Titel. Es gibt nicht viel, was ich bereue, mir ist nur eine Sache heute irgendwie bewusst geworden. Es gibt kein Foto der Slayer-Witch Inc. Isi, Tinky... Ich vermisse euch so sehr und ich habe nicht einmal ein gemeinsames Foto von uns drei zusammen. Ich könnte mich irren, zumindest habe ich keines und ich bereue es sehr. Ein nerdiges, von mir aus auch ultra gestelltes Foto von uns drein würde mir helfen damit klar zu kommen, dass ihr nicht mehr hier in Bonn seid. Auch eure Entscheidung war definitiv die Richtige, macht euch deshalb keinen Kopf. Ihr seid nicht aus der Welt, ihr werdet aus meiner nie verschwinden, doch es ist Schade, dass ihr nicht mehr in Bonn seid. Wir sehen uns wieder, irgendwann, irgendwo, so viel ist klar, und dieses Foto müssen wir definitiv nachholen. Einige Bänder werden niemals zerreißen.

In diesem Sinne... Gehabt euch wohl... Und genießt die Zeit mit euren Leuten. Sobald Isi & Tinky wieder da sind, werde ich dies auch mit ihnen wieder tun.